PRINZ SÜLEYMAN
Es war einmal ein reicher Prinz, der wohnte in Aarau und hiess Süleyman. Man schrieb das Jahr 2008 als sich Süleyman aufmachte die Welt zu erkunden. Zusammen mit seinen Gefährten reiste er ins ferne Osmanien, dem Land seiner Vorfahren, bis fast an die syrische Grenze. Dort gibt es ein kleines Dorf wo die Leute noch heute in skurril geformten Lehmhäusern leben. Frohen Mutes und fasziniert von den einmaligen Gebäuden schritt Süleyman durch das Dorf.
Dann sah er sie - und er wart ein anderer. Ihre Augen waren das Schönste und Reinste was Prinz Süleyman in seinem Leben je gesehen hatte. Seine eigene Seele widerspiegelte sich in der wunderbar tiefschwarzen Dunkelheit ihrer grossen, mandelförmigen Augen. Gott liess Süleymans Herz für einen Moment aussetzen um ihm zu zeigen, dass ab nun sein Leben ein neues sein würde. Feurige Liebe übermannte seinen sonst so kühlen Geist. Die bezaubernde Frau bedeckte ihr seidenes, pechschwarzes Haar nur teilweise mit einem lila Kopftuch. Das mit Anmut und Grazie getragene, in der Morgensonne silbern glitzernde Kleid war aus edlem Stoff. Das adlige Geschöpf war die jüngste und schönste Tochter von Ali dem Dorfkönig. Sie war jung und zum Glück unverheiratet. Mit einer List schüttelte Süleyman seine Begleiter ab, führte die Prinzessin in einen entlegenen Winkel eines Hauses und offenbarte ihr sich. In weniger als einer Minute erzählte er ihr von seiner lodernden Liebe, von seiner Tochter, seiner Scheidung und seinem vielen Geld, dass er im Migros in Suhr verdiente. Die schöne Prinzessin war beeindruckt und verliebte sich in den Prinzen aus Aarau. Süleyman hatte aber keine Zeit zu bleiben, eine Stunde später musste sein Tross aus der Schweiz von dannen ziehen, weitere Abenteuer erleben. Weinenden Herzens und ihr tief in die Augen blickend schwor er seine Rückkehr.
Wieder in Aarau war Süleyman todunglücklich, es verging kein Tag und keine Nacht in der er nicht an seine Prinzessin dachte. Eines Tages nahm er seinen ganzen Mut zusammen, packte seine Koffer und reiste nach Osmanien. Süleyman liess, die verstreut im osmanischen Reich lebende, königliche Familie zusammentrommeln. Mit kostbarsten Geschenken bepackt reisten sie gemeinsam in das kleine Dorf nahe der syrischen Grenze. König Ali hiess sie herzlich willkommen ohne zu wissen, was die Fremden von ihm wollten. Als die Männer gemeinsam bei einer Wasserpfeife sassen, fragte Ali nach den Gründen ihres Besuchs. Daraufhin begann Süleymans Grossvater mit rituellen Versen um die Hand von Alis Tochter zu bitten. Doch König Ali unterbrach ihn und stellte drei Bedingungen: Erstens wolle er keine Schätze und Geschenke für seine Tochter. Zweitens solle die Heirat möglichst bald und in seinem Königreich stattfinden und drittens solle ihn seine Tochter auch wenn sie im fernen Aarau wohne, zweimal im Jahr besuchen. Mit den Bedingungen einverstanden, fuhr Süleymans Grossvater mit dem Ritual fort. Die Ehe war damit besiegelt und die überglückliche Prinzessin ins Bilde gesetzt. Ein paar Wochen später fand die schönste und grösste Hochzeit statt, die das Dorf je gesehen hatte. Die Prinzessin zog mit Süleyman nach Aarau, wo sie ihm eine Tochter gebar. Und wenn sie nicht gestorben sind dann leben sie noch immer glücklich und zufrieden in Aarau.
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Sami (Sonntag, 29 Juli 2012 13:08)
Hey bin derzeit zum ersten Mal überhaupt in meinem Heimatland.
Zufällig habe ich diese Seite gefunden..
Zu gut der Text :D
Grüsse aus Elbistan