Muscat, 16. - 21. Februar, 6. - 18. März 2012
ARABIC DANCING
‚Arabic Dance‘ verspricht mir Mohammed als er und Nasser mich gegen Mitternacht zu einem Hotel in Muttrah führen. Im ersten Stock das Eckzimmer, sagt uns der kleine Inder an der Rezeption. In der Zimmerecke leicht erhöht auf einer Bühne stehen die vier Protagonisten. Der Mann mit dem Yahama spielt seine Songs mit der gleichen Passion wie Freddy der Alleinunterhalter beim Firmenfest. Die Zuschauer tragen alle ihre Dischdascha. Es ist eng bestuhlt, die schmalen zur Bühne ausgerichteten Tische sind mit roten Tischtüchern gedeckt. Der Kellner wirkt sehr seriös, trägt Fliege und serviert Bier in Dosen. Nasser ist etwas nervös. Wenn das sein Vater wüsste. Drei unverschleierte marokkanische Frauen gehen auf der Bühne auf und ab, sie tragen enge Jeans und Tops. Manchmal schütteln sie ein wenig die Brüste. Die Vorstellung ist weder ästhetisch noch sexy, doch die Augen der Omanis kleben an den Frauenkörpern wie am Freitag an den Lippen des Imams. Die betrunkensten der Männer erheben sich, singen und schunkeln ein wenig mit. Die Zuschauer dürfen Zettel an Freddy schicken und darin ihre Lieblingslieder wünschen. Manche missbrauchen diese Möglichkeit und schicken den Tänzerinnen Nachrichten, welche diese mit einem affektierten Augenrollen quittieren.
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