BÜSSLI LOGBUCH 3
Unser Büssli drängt mittlerweile so motiviert vorwärts, dass es zwischendurch weder rückwärtsfahren noch bremsen wollte. Seit dem letzten Logbuch ist viel passiert und unser Reisegefährte wurde
zum Sorgenkind.
In Kayseri finden wir eine kompetente Werkstatt. Nach unzähligen Tschais und einer Nacht vor der Garage ist unser Auto wieder topfit. Ein grosser Service wird vorgenommen, sowie Getriebeöl
und –filter gewechselt und der Anlasser repariert.
Doch nach der Wellnesskur, ist das Büssli so übermütig, dass wir es gar nicht mehr bremsen können. Die Dichtungsringe in den Bremszylindern sind ausgeleiert und deshalb verlieren wir immer
wieder Bremsflüssigkeit. Erst vorne links, dann hinten links, wieder vorne, diesmal aber rechts und so weiter. Wir müssen wegen den Bremsen insgesamt fünfmal in die Werkstatt. Es beginnen dann
auch bereits reparierte Zylinder erneut auszulaufen.
In Urfa kommen wir gar nicht mehr vom Fleck, weil wir das Bremspedal einfach durchtreten können. Der TCS, dein Freund und Helfer, ist für die Katz. Schickte uns einen Elektriker, der unser Auto
ohne Bremsen durch die halbe Stadt fährt. Doch von der ersten Panne haben wir gelernt und ab dann wenigstens immer ausreichend Ersatzflüssigkeit dabei. Wenigstens können wir so jeweils heil und
nervenschonend zur nächsten Werkstatt gelangen.
Doch selbst da kommt es zu Pannen. Einmal bockt ein übereifriger Lehrling den Bus nicht richtig auf und lässt ihn voll auf die Hinterachse knallen. Ein andermal wird der Bremszylinder nur mit
Klebband geflickt, weil der richtige Ersatzring fehlt. Ein weiteres Mal werden wir grausig abgezockt. Doch das ganze hat sogar positive Seiten, denn bei der (hoffentlich) letzten Reparatur in
Isfahan haben wir Freunde gefunden. Arman, Mohammed, Taghi und Mehti, die unglaublich hilfsbereiten Iranis besorgen uns in einer fast unmöglichen Mission einen neuen passenden Bremszylinder. Seit
Wochen verlieren wir keine Flüssigkeit mehr. Doch noch immer überhitzen die Bremsen schnell und die rote Kontrolllampe spielt Strobo. Dies führt einfach zu häufigen Lese- oder Picknickpausen bei
steilen Abfahrten.
Bei der Reparatur der Bremsen in Isfan stellen wir fest, dass die Innenseiten unserer Hinterreifen total spröde und rissig sind. Auf keinen Fall wollen wir die Stadt mit diesen Reifen verlassen. Ist gar nicht so einfach, die passende Grösse zu finden. Doch dank unserer iranischen Freunde haben wir jetzt sogar welche mit leuchtend blauem Schriftzug.
Ganz allgemein sind wir ziemlich erstaunt, wie schwierig es ist passende Ersatzteile für den Bus zu finden. Auch offizielle Mercedes-Vertretungen hatten bisher noch nie Ersatzteile an Lager.
Zum Glück sind die Mechaniker sehr erfinderisch und reparieren alles auch ohne die nötigen Teile.
Das Gas auffüllen ist nicht mehr so einfach wie in der Türkei. Im Iran gibt es kein Autogas mehr. Die Füllstationen sind sehr improvisiert und es wird einfach eine offene Gasflasche auf unsere gepresst. Dieses Vorgehen erweist sich als nicht ganz dicht in vielerlei Hinsicht und das meiste Gas dampft Dominik zischend ins Gesicht.
Auch vor Diebstählen sind wir nicht ganz verschont geblieben. So stielt uns ein Drögi im Iran eine Dynamo-Taschenlampe, die wir ihm netterweise ausgeliehen haben. Und auf einem Parkplatz in Isfahan wird unsere Schmutzschleuse direkt vor dem Bus weggeklaut während ich drinsitze.
Aber wir bekommen auch Geschenke. Immer wieder werden uns lächelnd Früchte, Gemüse und andere Lebensmittel überreicht. Eine Iranerin schenkt mir einen edlen Schal. Und als wir an einer Tankstelle anfangen das Büssli für die iranische Grenzüberquerung aufzupolieren, bringt uns ein Tankwart stolz beinahe 20 Putzlappen mit dem Aufdruck der Tankstelle. Keine Chance irgendeines dieser Geschenke nicht zu akzeptieren. So verschenken wir jetzt einfach allen Autoreisenden, die wir antreffen einen Frottélappen aus Erzurum. Sie dürfen jeweils sogar wählen, welche Pastellfarbe am besten zu ihrem Fahrzeug passt.
Seit dem Iran haben wir zudem ein neues Hobby: Speed bumpen ( ‚spiidbampen‘).
Überall auf den Strassen lauern mit Asphalt getarnte Schwellen, sogenannte Speed Bumps. Auf diese donnert man mit überhöhter Geschwindigkeit zu, da man sie ja nicht sieht, und bremst, wenn überhaupt, erst im letzten Moment. So wird die Schwelle zur Schanze und unser Bus zum fliegenden Schlumpf.
Apropoz Schlumpf, in Isfahan treffen wir Bernd und Bärbel mit Jacky Blue, dem grossen Bruder von unserem Büssli.
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